Dyson V15s Detect Submarine im Test: Reinigt trocken und nass
Der Dyson V15s Detect Submarine saugt und wischt in Personalunion. Ist er so gut, dass sich fast 900 Euro Anschaffungskosten lohnen?

Pro
- sehr gute Saugleistung
- gute Wischleistung mit ständig frischem Wasser
- Schmutzwasser wird aufgenommen
- ordentliche Laufzeit
- viel Zubehör
- Hartbodendüse mit starkem LED-Licht
Contra
- kein geschlossener Schmutzwassertank
- Powerknopf muss für Betrieb gedrückt werden
- Ersatz für Nasswalze sehr teuer, zum Testzeitpunkt nicht lieferbar
Fazit
Für Haushalte mit moderatem Wischbedarf ist der Dyson V15s Detect Submarine eine teure, aber praktische Lösung: Er vereint zwei Funktionen in einem kompakten Premiumgerät. Saugen klappt mit dem vielfältigen Zubehör und der potenten Hardware komfortabel und gründlich. Auch bei der Nassreinigung macht der Dyson eine gute Figur.
Dass Dyson sehr gute kabellose Staubsauger baut, ist bekannt. Doch ab und an sollte man geeignete Hartböden auch nass reinigen, insbesondere wenn sich klebriger Schmutz auf dem Küchenboden oder unter dem Esstisch sammelt. Mit dem V15s Detect Submarine hat die Kultcompany einen Stielstaubsauger im Portfolio, der beide Jobs erledigen kann. Das Multitalent hat mit 889 Euro UVP allerdings auch einen stolzen Preis. Wir wollten wissen: Lohnt sich die Investition?
Eins vorneweg: Wer auf Steinböden lebt und große Flächen regelmäßig wischen möchte, der ist mit einem spezialisierten Nass- und Trockensauger wie dem Dreame H13 Pro (hier unser Test) besser bedient. Wer in erster Linie trocken reinigt und die Wischfunktion nur zusätzlich nutzt, dem bietet Dyson eine kompakte Lösung.
Zwei leistungsstarke Bodendüsen
In erster Linie ist der V15s Detect Submarine ein Staubsauger, der eine Menge nützliches Werkzeug für die Trockenreinigung mitbringt: Neben zwei motorbetriebenen Bodendüsen und einer kleinen, ebenfalls elektrischen Düse insbesondere für Haare auf Polstermöbeln liegen eine Kombidüse mit ausschiebbarer Bürste und eine Fugendüse bei. Die größere der beiden Bodendüsen ist als Allrounder auch für Teppiche geeignet und passt die Rotationskraft im Auto-Modus an den Untergrund an. Dazu überwacht ein Sensor den Widerstand an der Walze. Die kommt mit weit auseinanderliegenden, v-förmig angeordneten Nylonbürsten – laut Dyson 7.815 Stück – und saugt selbst lange Haare ohne Verheddern ein. Auch aus Teppichen holt die kraftvolle Düse zuverlässig jeglichen Schmutz. Allerdings ist sie sehr laut.

Kraftvoller Motor treibt 14 Zyklone an
Für die nötige Power sorgt ein Motor, der in der höchsten Stufe bis zu 125.000 Umdrehungen pro Minute liefert. Er treibt 14 Zyklone an, die laut Hersteller eine Zentrifugalkraft von bis zu 100.000 g erzeugen. Das klingt beeindruckend – und funktioniert in der Praxis einwandfrei: Der eingesaugte Staub und Schmutz wird aus der rotierenden Luft abgeschieden und landet in dem großen, transparenten Abfallbehälter (0,77 Liter Volumen). Bevor die Luft wieder in den Raum geblasen wird, durchläuft sie noch weitere Filtrationsstufen, die in einem waschbaren HEPA-Filter gipfeln.
Den Abfallbehälter kann man durch Drücken einer Taste in den Mülleimer entleeren. Lange Haare schlingen sich allerdings gerne um den Metallfilter im Inneren und müssen per Hand herausgezogen werden. Sehr gut: Das Teil lässt sich auch komplett abnehmen und ausspülen.
LED-Strahler leuchtet Hartböden aus
Auf Hartböden empfiehlt sich die kleinere “Slim Fluffy Bodendüse”, die auf der rechten Seite eine LED implantiert hat und den Boden mit einem gnadenlosen grünen Lichtstrahl ausleuchtet. Wer sie aktiviert, braucht gute Nerven, denn was mit bloßem Auge sauber aussieht, wird ohne Mitleid als Illusion entlarvt. Selbst eigentlich unsichtbare Unebenheiten im Parkett nehmen unter dieser Beleuchtung Dimensionen an, dass man mitunter meint, in einer Bruchbude zu hausen. Vorteil der Horrorshow: Kein Schmutzeck bleibt unentdeckt, und man sieht, wo man schon gesaugt hat und wo noch nicht. Die slimme Düse hat uns übrigens schon beim Gen5detect Absolute (hier unser Test) einen Schrecken eingejagt. Wer befürchtet, Schmutz und Haare könnten an der weichen Walze haften bleiben, kann beruhigt sein: Der Dyson saugt alles restlos ein. Zudem kann man die Walze unter laufendem Wasser abspülen.


Wie beim Gen5detect Absolute sind auch hier die Bodendüsen unterschiedlich flexibel: Wendig sind sie beide, man kommt sehr gut in Ecken und kann bis an die Kanten saubermachen. Mit angesteckter Allroundbürste lässt sich der Stiel seitlich so weit drehen, dass man den Sauger komplett flach auf den Boden legen kann und im Kniestand weit unters Bett und andere tiefe Möbel reicht. Das klappt mit der Fluffy-Hartboden-Düse leider nicht, sodass man bei Bedarf die Düse wechseln muss. Dafür ist der Hartbodenspezialist deutlich kleiner und kommt in schmalere Zwischenräume. Was der Gen5 Detect Absolute besser macht: Schaltet man ihn ein, bleibt der Sauger in Betrieb. Beim V15s Detect Submarine muss man den Powerknopf die ganze Zeit gedrückt halten.
Schmutzpartikel werden analysiert
Wie der Gen5detect analysiert auch der V15s Detect Submarine den eingesaugten Staub in Echtzeit. Das lässt sich mit guten Augen auf dem farbigen Display nachverfolgen, wo vier Säulen die Anzahl der Partikel in vier Größen dokumentieren. Inwieweit Dyson hier richtig zählt, kann kein Mensch nachvollziehen – Fakt ist, dass der Sauger bei stärkerem Schmutz im Auto-Modus einen Gang hochschaltet.
Den wählt man über die Taste unter dem Display aus, zur Wahl stehen Eco, Auto und Boost. Im Alltag empfiehlt sich Auto, hier passt der Dyson die Saugleistung dem Verschmutzungsgrad an. Wer Strom sparen will, wählt Eco. Damit sind mit einer Akkuladung bis zu 60 Minuten Laufzeit drin. Im Auto-Modus kamen wir auf 40 bis 45 Minuten. Wer den Booster anwirft, muss schnell sein , denn der leert den Stromspeicher im Handumdrehen. Hilfreich: Wie lange der V15s noch durchhält, zeigt das Display sekundengenau an. Bis der leere Akku wieder aufgeladen ist, dauert es rund dreieinhalb Stunden.

Wischt gründlich und unkompliziert
Die Besonderheit des V15s Detect Submarine ist die viereckige Nassdüse, die einen kleinen Wasserbehälter, eine Walze und einen offenen Schmutzwassertank beherbergt. Dieses nach oben geschlossene Teil wird an den Stiel des Dyson-Saugers angedockt. Drückt man den Einschalter, treibt der Motor die Nasswalze an, die beständig mit frischem Wasser versorgt wird. Mit letzterem geht der Dyson nicht sparsam um: Er macht die Böden ordentlich nass – und er nimmt das Schmutzwasser wieder auf. Das landet allerdings nicht in einem geschlossenen Behälter, sondern in einer Art Rinne hinter der Walze. Eventueller grober Schmutz wird von einer Gummilippe und einem Kunststoffeinsatz zurückgehalten.
Durch die motorisierte Düse entwickelt der Dyson einen leichten Vorwärtsdrang und ist sehr einfach zu steuern. Auch mit dem Wischzubehör bleibt er gelenkig und lässt sich gut manövrieren. Dabei macht die Nasswalze einen guten Job: Der Mikrofaserbezug entfernt bei mehrmaliger Überfahrt auch üble Flecken wie klebrigen Honig oder eingetrocknete Zahnpasta, ohne dass der Unrat an der Walze kleben bleibt und sich weiterverteilt.
Es empfiehlt sich aber dringend, den Boden vor der Nassbehandlung zu saugen, denn für die Aufnahme von viel Dreck ist das System nicht gemacht. Wie eingangs erwähnt: Für große zu wischende Flächen ist ein ausgewachsener Nass- und Trockensauger besser geeignet, er erledigt beides in einem Aufwasch. Und er hat ein größeres Wasserreservoir.




Wasservorrat für 16 Minuten
Der kleine Tank des Dyson bietet Reserven für 16 Minuten Betrieb, wer länger braucht, muss den transparenten Behälter im Auge behalten und rechtzeitig nachfüllen, sonst kann das Gerät Schaden nehmen. Apropos: Hebt man den Dyson während des Wischens an, ist Vorsicht geboten – schon bei geringer Neigung nach rechts läuft das schmutzige Wasser aus der Nasszelle. Für den Transport und die Aufbewahrung liefert Dyson deshalb eine Kunststoffschale mit.
Sind die Böden sauber, will der Dyson selbst gereinigt werden. Das erfordert überschaubaren Aufwand: Den Nassaufsatz nimmt man auseinander, spült die Teile unter laufendem Wasser aus und trocknet sie ab. Die Walze säubert man am besten mit etwas Reinigungsmittel und drückt anschließend so viel Wasser wie möglich aus dem Bezug. Dann stellt man sie zum Trocknen auf, was allerdings rund einen Tag dauert. Braucht man sie früher, ist Restfeuchte kein Problem – nass wird sie ja ohnehin.
Überteuerte Ersatzwalze
Dyson empfiehlt, die Walze alle sechs Monate zu wechseln. Allerdings sind die Preise trotz hoher Qualität gelinde gesagt unverschämt: Eine neue Nasswalze – wir reden hier von einem Stück Kunststoff mit Mikrofasertuch – kostet im Herstellershop 99 Euro. Sofern sie überhaupt verfügbar ist, zum Testzeitpunkt war das nicht der Fall.
Fazit: Kompakte Lösung für moderates Wischaufkommen
Für Haushalte mit moderatem Wischbedarf ist der Dyson V15s Detect Submarine eine teure, aber praktische Lösung: Er vereint zwei Funktionen in einem kompakten Premiumgerät. Saugen klappt mit dem vielfältigen Zubehör und der potenten Hardware komfortabel und gründlich. Auch bei der Nassreinigung macht der Dyson eine gute Figur. Wünschenswert wäre ein geschlossener Schmutzwasserbehälter und ein echter Einschalter, damit man den Powerknopf nicht permanent gedrückt halten muss.
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