iPhone 15 Pro Max im Test: Titan trifft Fliesenboden
Im Test des iPhone 15 Pro Max gehen wir detailliert auf Stärken und Schwächen ein. Was läuft gut, was weniger gut - und was nervt so richtig?
iPhone 15 Pro (Max) im Test
Das hat man stets gerne dabei
Fähiger Fotoapparat, Multimediamaschine, Surfstation mit langer Akkulaufzeit: Das iPhone 15 Pro Max hat man gerne dabei. Es bringt im Vergleich zum iPhone 14 Pro Max höchst willkommene Neuerungen wie den 5x optischen Zoom und den fixen USB-C-Anschluss mit. Die Kritik beschränkt sich auf das, was man Apple immer ankreiden muss: Eine Speichererweiterung ist nicht möglich und der Preis ist gesalzen.
Das hat uns gefallen
- Sehr gutes Kamerasystem
- Dank Titan leichter und dennoch robust
- Lange Akkulaufzeit
- Schneller USB-C-Anschluss
- Gutes Display
- Allgemeine Leistung
Das hat uns nicht gefallen
- Speicher nicht erweiterbar
- Teuer
Kleine Handys im Test: Die 18 kompaktesten Smartphones im Vergleich
In unserem ausführlichen Vergleichstest stellen wir euch aktuelle Smartphones vor, die nicht nur in die Hosentasche passen, sondern sich auch bequem mit einer Hand halten lassen. Diese Handys passen noch in die Hosentasche
Aktuelle Meldungen
Wenn Geld keine Rolle spielt, darf es gerne das iPhone 15 Pro Max sein. In der niedrigsten Speichervariante mit 256 Gigabyte kostet es derzeit im Netz rund 1.360 Euro. Bei Gomibo sichert ihr euch das Flaggschiff zum derzeitigen Tiefpreis für 1.314 Euro in mehreren Farben.
Modelle mit mehr Speicher kosten, wie von Apple gewohnt, einen heftigen Aufpreis. Bestpreise bewegen sich bei 1.550 beziehungsweise 1.750 Euro für 512 Gigabyte und 1 Terabyte.
Pro Max - das klingt nach Extra-Sahnehäubchen plus garnierende Kirsche. Und Apple packt ins teure Top-Gerät alles rein, was der Hersteller für sinnvoll hält. Einiges, was die Konkurrenz für sinnvoll hält, gibt es dafür nicht. Darunter fallen leider nach wie vor auch sehr praktische Dinge.
Ist das Gesamtpaket - das iPhone 15 Pro Max ist das erste Smartphone überhaupt, das bei Stiftung Warentest ein "Sehr gut" erhält - für euch sinnvoll? Das finden wir nun gemeinsam heraus.
Design: Laaangweilig?
Jeder weiß, was ein iPhone ist, wie ein iPhone aussieht. Im Gegensatz zum günstigeren iPhone 15 (Plus) gibt es das iPhone 15 Pro und das hier getestete iPhone 15 Pro Max nun mit Titanrahmen. Das ist neu, das fühlt sich toll an. Zudem hilft das Material beim Sparen von Gewicht.
Das nach IP68 geschützte iPhone 15 Pro Max bringt 221 Gramm auf die Waage; das iPhone 14 Pro Max wog noch 240 Gramm. Unser aktuelles Testgerät liegt dank abgerundeter Kanten und mattierter Rückseite sehr angenehm in der Hand - bis es zum ersten Mal herunterfällt und auf den nackten Fliesenboden knallt.
Moderne Smartphones sind nicht mehr dafür gemacht, ohne Schutzhülle benutzt zu werden. Zu leicht gleiten sie aus der Hand, das ist auch beim iPhone 15 Pro Max der Fall. Wir könnten uns das lange Gerede um Design und Haptik und die Gewichtsersparnis dank Titan-Einsatz eigentlich sparen.
Denn wer traut sich denn noch, ein teures Smartphone ohne Schutzhülle zu benutzen? Unser mit 1 Terabyte Speicher bestens ausgestattetes Testgerät von Apple kostet heftige 1.949 Euro. Der Preis für das günstigste iPhone 15 Pro Max liegt immer noch bei 1.449 Euro.
Also: Statt Apple für Design und Materialwahl zu loben - und bei beiden zeigt der Hersteller eine sehr glückliche Hand - sollten wir uns streng genommen intensiver mit Schutzhüllenherstellern beschäftigen. Denn letzten Endes entscheiden sie, wie sich euer iPhone im Alltag tatsächlich anfühlen und wie schwer es sein wird. Wir werfen aus diesem Grund an dieser Stelle einen ausführlichen Blick auf Apples eigene Hülle aus Feingewebe (FineWoven).
Titan und Display im Falltest
Natürlich haben wir für euch das iPhone 15 Pro Max im Alltagstest die ersten Wochen ohne Schutzhülle verwendet, und natürlich ist es uns dabei prompt versehentlich aus den Händen geglitten. Den freien Fall aus Hüfthöhe auf den nackten Fliesenboden überstand das uns leihweise zur Verfügung gestellte Testexemplar zum Glück.
Bei näherer Betrachtung zeigen sich bleibende Narben am Titanrahmen und auch das Display hat einen ganz feinen Riss davongetragen. Dank Ceramic Shield ist nichts weiter passiert. Früher hätte dieser Sturz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der berüchtigten Spider App geendet. Danach packten wir das iPhone 15 Pro Max in das Shield Case des niederländischen Herstellers Mujjo.
Sehr praktischer Action Button
Wo wir gerade beim Thema Schutzhüllen sind: Beim Vorgänger nervte hier der Stummschalter an der linken Gehäuseflanke. Bei manchen Schutzhüllen lag der Kippschalter derart tief, dass nur lange Fingernägel zum Ziel führten.
Das ist beim iPhone 15 Pro und dem hier getesteten iPhone 15 Pro Max eleganter gelöst. Apple verbaut statt eines mechanischen und somit fehleranfälligen Kippschalters eine einzelne Taste. Ein längerer Druck aktiviert den Stummmodus oder hebt eben jenen wieder auf.
iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max - Bilder von der Präsentation
Doch den so genannten Action Button könnt ihr mit verschiedenen Funktionen belegen. So führt er auf Wunsch etwa iOS-Kurzbefehle aus, schaltet die Taschenlampe ein oder öffnet die Kamera. Bislang reagiert die Taste nur auf einen längeren Druck. Gut denkbar, dass Apple in einem kommenden iOS-Update eine Art Doppelklick für den Action Button einführen wird und die Funktionsvielfalt noch einmal steigt.
Display
Uns gefiel schon das OLED-Display des deutlich günstigeren iPhone 15 (Testbericht) gut. Die 6,7 Zoll messende Anzeige des iPhone 15 Pro Max setzt noch mal eins drauf. Streng genommen ist der Touchscreen allerdings ein alter Bekannter, Apple verbaute die identische Anzeige schon im Vorgänger iPhone 14 Pro Max.
Einen Grund, Bewährtes zu verbessern, sah Apple offenbar nicht - wir auch nicht. Der Touchscreen des iPhone 15 Pro Max löst fein auf, ist bei Bedarf bis zu 2.000 Nits hell, bietet True Tone (automatischer Weißabgleich), Dynamic Island und ProMotion (variable Bildwiederholrate bis zu 120 Hertz).
Und wie es sich für ein modernes Smartphone gehört, unterstützt die mit 2.796 x 1.290 Bildpunkten sehr fein auflösende Anzeige auch einen Always-on-Modus. Wir können immer noch nicht verstehen, wieso Apple dieses Feature den Pro-Modellen vorbehält.
Eine richtig gute Kamera
Von Ultraweitwinkel (0,5x) bis Telekamera (5x) - ein und dasselbe Motiv, aufgenommen vom gleichen Standpunkt aus.
Deutlich aufgewertet hat Apple die iPhone-Kamera - das gilt für alle Varianten. Wir waren bereits von den Testfotos des Basismodells angetan. Wer das Nonplusultra in Sachen aktueller Smartphonekameratechnik in der Hosentasche haben will, muss zum iPhone 15 Pro Max greifen.
Der Hauptsensor löst mit 48 Megapixeln auf. Aber nur Apples teuerstes und größtes Modell bietet einen fünffachen optischen Zoom. Zum Vergleich: 3x optischen Zoom gibt es derzeit beim iPhone 15 Pro, 2x optischen Zoom bieten die beiden Einstiegsmodelle iPhone 15 und iPhone 15 Plus.
iPhone 15 Pro Max - Testfotos des Kamerasystems
Den erweiterten Zoombereich haben wir im Alltag schnell schätzen gelernt (siehe Bilderstrecke). Die Testaufnahmen sehen auch im Detail, auf hohen Zoomstufen (maximal 25x digitaler Zoom) ansprechend aus, weisen kaum Artefakte auf.
Das iPhone 15 Pro Max filmt auf Wunsch jetzt sogar in "Stereo". Die 3D-Aufnahmen sind allerdings nur auf der Mixed-Reality-Brille Apple Vision Pro erlebbar, die uns nicht zur Verfügung steht. Videoaufzeichnungen gelingen Apples Top-Modell mit Bravour. Das jüngste Apple-Event "Scary fast" wurde etwa mit dem iPhone 15 Pro Max aufgezeichnet, was Apple erst im Nachgang bekanntgab.
Filmen wir im so genannten Action Modus, gleicht der Bildstabilisator selbst ruppigste Handbewegungen aus, etwa, wenn wir im Laufschritt filmen. Das Ergebnis ist butterweich.
Ein mit dem iPhone 15 Pro Max im Action Modus und aus der Hand aufgenommenes Video. Beachtet, wie "smooth" das Ergebnis ist, obwohl wir neben dem Hund joggten und das iPhone dabei heftig auf und ab wippte.
Überbordende Leistung, lange Akkulaufzeit
Das von Apple A17 Pro genannte System-on-a-Chip (SoC) ist über jeden Zweifel erhaben. Selbst der etwas angestaubte, im günstigen iPhone 15 verbaute Vorgänger strotzt noch so vor Leistung.
Erst im direkten Vergleich fällt auf, dass die Pro-Modelle noch ein wenig potenter unterwegs sind. Das ist mit ein Grund dafür, wieso einige kommende Blockbuster-Spiele wie Assassins Creed Mirage nur auf den iPhone 15 Pro-Modellen laufen werden.
Dass die Leistungsbereitschaft des Testgerätes nicht auf Einbildung beruht, unterstreichen die durchgeführten Benchmarktest, etwa mit Geekbench 6. Hier erzielt das iPhone 15 Pro Max 2.891 Single Core-Punkte und sehr gute 6.671 Multi-Core-Punkte.
Egal ob wir Apps öffnen, Spiele wie NBA2K24 spielen oder Videos direkt auf dem Smartphone schneiden - zu keinem Zeitpunkt haben wir das Gefühl, in irgendeiner Art und Weise "untermotorisiert" unterwegs zu sein. Uns ist im zweiwöchigen Testzeitraum keine App über den Weg gelaufen, die die Power des iPhone 15 Pro Max vollständig ausreizt.
Auch die lange Akkulaufzeit des iPhone 15 Pro Max von bis zu 2,5 Tagen konnte im Test auf ganzer Linie überzeugen. Klar, der Spitzenreiter in Sachen Laufzeit schafft noch einmal deutlich mehr. Aber das Pro Max muss auch bei intensiver Nutzung nicht jeden Abend an die Steckdose.
Hier wird nun per USB-C geladen. Apple hat sich bei seiner iPhone-Reihe endgültig vom Lightning-Anschluss verabschiedet, wenngleich auch nicht ganz freiwillig. Uns freut's, können wir doch endlich MacBook, iPad und iPhone mit dem gleichen Kabel laden. Es dauert etwa zwei Stunden, bis ein vollständig entladener Akku wieder voll ist.
Wie die meisten modernen Smartphones lädt das iPhone 15 Pro Max auch drahtlos. Das seit langer Zeit gerumorte Reverse Charging klappt immer noch nicht. Wenn ihr also beispielsweise eure AirPods auf die Rückseite des Apple-Handys legt, werden diese nicht mit Strom versorgt.
Eine typische Apple-Entscheidung: Nur bei den beiden Pro-Modellen liefert der USB-C-Anschluss die maximalen Datenraten, satte 10 Gbit pro Sekunde. Die günstigeren iPhone-Modelle müssen sich mit lahmen 480 Mbit pro Sekunde begnügen. Wenn ihr also häufig große Datenpakete wie Videos oder Fotosammlungen zwischen iPhone und Mac transferieren wollt, greift zu einem Pro-Modell.
Multimedia: Richtig gute Smartphone-Speaker
Die Max-Modelle hatten schon immer vergleichsweise gute Lautsprecher verbaut. Das gilt auch für die Speaker im iPhone 15 Pro Max. Weil sie aufgrund des großen Displays recht weit auseinanderliegen, ist im Querformat ein Stereoeffekt deutlich vernehmbar.
Auch bei Maximallautstärke übersteuern die Lautsprecher nicht. Für kurze YouTube-Clips müsst ihr daher nicht zwangsweise Kopfhörer verbinden. Dies gelingt nur per Bluetooth, denn ein Klinkenanschluss hat das iPhone schon lange nicht mehr.
Das ist uns sonst noch aufgefallen
- Das iPhone 15 Pro Max unterstützt Notruf über Satellit und hat eine eingebaute Unfallerkennung.
- Das iPhone 15 Pro Max gibt es mit 256, 512 oder 1.000 Gigabyte Speicherkapazität. Eine 128-GB-Variante ist nur beim iPhone 15 Pro verfügbar. Der Speicher lässt sich nicht nachträglich erweitern.
iPhone 15 Pro (Max)
Transparenzhinweis: Apple hat uns das iPhone 15 Pro Max leihweise zur Verfügung gestellt. Nach Ablauf der Leihfrist wird das Smartphone zurückgeschickt. Anschließend wird es von Apple recycelt oder als Refurbished-Modell weiterverkauft.
iPhone 15 Pro (Max): Die besten Alternativen
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten iPhone 15 Pro (Max)-Alternativen.
Zudem empfehlen wir euch einen Blick in unsere Smartphone-Bestenlisten. Vergleichbare Produkte findet ihr beispielsweise in den Bestenlisten "Kleine Handys im Test (2024): Kompakte Smartphones im Vergleich" oder "Top-Smartphones von Apple, Samsung und Google im Vergleich: Das ist das beste Handy 2024"
iPhone 15 Pro (Max): Datenblatt
Hier findet ihr die technischen Daten zu iPhone 15 Pro (Max). Größe, Gewicht und andere Eigenschaften könnt ihr so problemlos mit anderen Produkten vergleichen.
Prozessor | Apple A17 Pro |
GPU | Apple GPU |
RAM | 8 GB |
Akku-Kapazität | 4422 mAh |
Schnellladen | ✘ Nein |
Austauschbar | ✘ Nein |
Wireless Charging | ✔ Ja |
Reverse Charging | ✘ Nein |
Gerätespeicher | 128, 256, 512, 1024 GB |
Hauptkamera (Rückseite) | 48 MP |
Hauptkamera-Auflösung | 8000 x 6000 Pixel |
Videoaufnahme | 3840 x 2160 Pixel |
Brennweite | 26 mm |
Zweiter Bildsensor | 12 MP |
Dritter Bildsensor | 12 MP |
Vierter Bildsensor | 0 MP |
Autofokus | ✔ Ja |
Digitaler Zoom | ✔ Ja |
Blitzlicht | Dual-LED |
Höhe | 159,9 mm |
Breite | 76,7 mm |
Tiefe | 8,25 mm |
Gewicht | 221 g |
Display-Auflösung | 1290 x 2796 Pixel |
Display-Diagonale | 6,7 Zoll |
Display-Pixeldichte | 460 ppi |
Display-Typ | OLED |
SIM-/ Speicher-Karten-Format, Anzahl der Slots | eSIM, Nano-SIM (4FF - Fourth Form Factor-Karte, seit 2012, 12.30 x 8.80 x 0.67 mm) |
Dual-SIM | ✔ Ja |
Bluetooth | 5.3 |
WiFi | 802.11a (IEEE 802.11a-1999), 802.11b (IEEE 802.11b-1999), 802.11g (IEEE 802.11g-2003), 802.11n (IEEE 802.11n-2009), 802.11n 5GHz, 802.11ac (IEEE 802.11ac), Wi-Fi 6 (IEEE 802.11ax), Dual band, Wi-Fi Hotspot |
LTE | LTE-FDD 700 (B12), LTE-FDD 700 (B13), LTE-FDD 700 (B14), LTE-FDD 700 (B17), LTE-FDD 700 (B29), LTE-FDD 800 (B20), LTE-FDD 850 (B5), LTE-FDD 850 (B18), LTE-FDD 850 (B19), LTE-FDD 850 (B26), LTE-FDD 900 (B8), LTE-FDD 1700 (B4), LTE-FDD 1800 (B3), LTE-FDD 19 |
5G | ✘ Nein |
GPRS | ✔ Ja |
HSDPA | 42,2 Mbit |
HSUPA | 42,2 Mbit |
EDGE | ✔ Ja |
GSM | 850 (B5), 900 (B8), 1800 (B3), 1900 (B2) MHz |
IrDA | ✘ Nein |
USB | USB Type-C |
Kopfhöreranschluss | ✘ Nein |
Fingerabdruckscanner | ✘ Nein |
NFC | ✔ Ja |
GPS | ✔ Ja |
Glonass | ✔ Ja |
BeiDou | ✘ Nein |
Kompass | ✔ Ja |
Radio | ✘ Nein |
Beschleunigungssensor | ✔ Ja |
Näherungssensor | ✔ Ja |
Umgebungslichtsensor | ✔ Ja |
SAR-Wert Körper | 0,98 W/Kg |
SAR-Wert Kopf | 0,98 W/Kg |
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